Unser Herz schlägt pro Tag 100.000 Mal und pumpt, von der Lunge mit Sauerstoff angereichertes Blut durch den Körper. Hier werden lebenswichtige Organe wie das Gehirn mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Kommt es zu einem Herz-Kreislauf-Stillstand beginnt unser Gehirn schon nach 3-5 Minuten ohne Blutfluss unwiederbringlich zu sterben.
Nach aktuellen Zahlen des Deutschen Reanimationsregisters erleiden in Deutschland etwa 65.000 Menschen pro Jahr einen Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb eines Krankenhauses. Nur etwa 11 Prozent der Betroffenen überleben.
Eine schnelle Hilfe kann hier Überlebenschancen deutlich steigern. Ein Paar einfache Maßnahmen können hier über das Überleben des Menschen entscheiden. Wenn eine Person bewusstlos zusammenbricht oder sie einen bewusstlosen Menschen finden, sind drei Dinge sehr wichtig.
1. Prüfen
Sprechen Sie die Person laut an und rütteln sie z.B. an den Schultern. Wenn keine Reaktion erfolgt, prüfen Sie die Atmung. Legen sie hierzu eine Hand unter das Kinn und eine Hand auf die Stirn. Ziehen sie nun den Kopf nach oben und machen sie so die Atemwege frei. Jetzt begeben sie ihr Ohr über den Mund des bewusstlosen Menschen und prüfen ca. 10 Sekunden ob noch eine Atmung vorhanden ist. Wenn keine Atmung vorhanden ist, bereiten sie sich auf eine Herz-Lungen-Wiederbelebung vor.
2. Rufen
Wählen Sie sofort die europaweite Notrufnummer 112. Die geschulten Mitarbeitenden in der Leistelle werden Ihnen am Telefon eine Hilfestellung geben und Rettungskräfte entsenden.
3. Drücken
Beginnen sie nun mit der Unterstützung der Leitstelle die Wiederbelebung. Sie werden telefonisch durch die Mitarbeitenden angeleitet. Haben sie keine Angst, Sie können nichts falsch machen. Lassen Sie möglichst keine Zeit verstreichen. Legen Sie ihre Hände übereinander und mit den Handballen auf die Mitte des Brustkorbs der bewusstlosen Person. Der Oberkörper sollte dabei möglichst unbekleidet sein. Die richtige Position befindet sich in höhe der Brustwarzen in der Mitte des Burstkorbs. Drücken Sie nun mit einer Geschwindigkeit von 100- bis 120- Mal den Brustkorb 5 bis 6 Zentimeter tief ein.
Qualifizierte Hilfe ist jetzt auf den Weg zu Ihnen. Sie müssen die Herzdruckmassage kontinuierlich und möglichst ohne Pausen fortsetzen. Falls sich noch andere Personen in der Nähe befinden, wechseln sie sich ab um einer Erschöpfung entgegenzuwirken.
Trifft der Rettungsdienst ein, Reanimieren sie weiter, die Mitarbeitenden des Rettungsdienst geben ihnen genaue Instruktionen und werden die Wiederbelebung weiterführen.
Weitere Informationen unter: wiederbelebung.de
KATRETTER
Seit dem dritten Quartal 2022 werden im Kreis Höxter parallel, bei bewusstlosen Personen und Reanimationen zum Rettungsdienstes auch sogenannte KATRETTER alarmiert.
Medizinisch qualifizierte Ersthelfende, die sich in unmittelbarer Nähe zum Notfall befinden, werden über eine GPS-Komponente der Smartphone-App geortet und durch die Leitstelle Kreis Höxter in Brakel alarmiert. KATRETTER können allein durch die örtliche Nähe schneller als der Rettungsdienst am Notfallort sein und bis zu dessen Eintreffen qualifizierte lebensrettende Maßnahmen einleiten. Diese Ersthelfer erscheinen in ziviler Kleidung und können Ihnen auf verlangen einen Dienstausweis auf dem Handy vorweisen. Bitte lassen Sie die freiwilligen KATRETTER in ihre Wohnung, um wertvolle Zeit zu sparen und vielleicht ein Leben zu retten.
Download-Link und weitere Informationen auf der KATRETTER-Internetseite.
Grafiken: wiederbelebung.de/BZgA, Katretter/Fraunhofer